Enni Wedekind .... 

besser spät als nie....

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Vita  

Enni Wedekind

 

Ich, Enni (Christa) Wedekind, ungewollt empfangen, ungewollt 1948 in der DDR geboren und ungewollt noch am Leben. Und nun mit so vielen unterschiedlichen und vielen Facetten des Lebens, in zwei unterschiedlichen Systemen, vertraut.  Meine Mutter gehörte zu den Flüchtlingen aus Schlesien und ihre Flucht führte sie 1945 zu einer ihrer Schwestern nach Zerbst. Meine Kindheit war geprägt von Kälte, Ablehnung und Freiheit durch Vernachlässigung. Diese Freiheit machte mich vielleicht stark. Aufgewachsen in einem Ausflugsrestaurant wollte ich, wahrscheinlich durch schlechte Erfahrungen als Mädchen, ein Junge sein. Kleidete mich so, benahm mich so und wurde so akzeptiert. Genoss den Schutz als Mitglied von Jungs – Cliquen und den Status als Außenseiter. Trotzdem bereitete mir das Lernen Spaß und neben sportlichen Erfolgen, hatte ich einen guten Abschluss nach 10 Jahren.   Durch meinen Bruder, geb. 1944 in Schlesien, der nach vielen Vorfällen, hinsichtlich der politischen Einstellung (gegen das System der DDR) letztendlich als Student den Prager Frühling 1968 mit vorbereitete und durchführte, geriet auch ich in die Mühlen der Stasi. Er ist übrigens nach fast vier Jahren Haft in Hohenschönhausen, von Deutschland frei gekauft worden und ist nach einem nochmaligen Studium an der Freien Universität Berlin, Jahre später ums Leben gekommen. Eliminierung durch die Stasi oder Suizid, ich werde es nie erfahren.                                                                            Die praktizierte Sippenverfolgung Mielkes, behinderte auch meine Entwicklung. Konnte nur den Abschluss als Heim- und Horterzieherin mit Unterstufenbefähigung machen, durfte auch lange nicht in diesem Beruf arbeiten. Mein Bruder hatte mich geprägt und so fühlte ich mich in der Rolle gegen das System zu sein, wahrscheinlich auch wohl.  1968 heiratete ich einen Fußballer und wir haben zwei Söhne, 1968 und 69 geboren. Durch den ständigen Aufenthalt im Abseits der Gesellschaft und meiner Fähigkeit, daraus auch noch Stärke zu ziehen, reihten sich etliche Vorfälle an einander, die aus meiner Fähigkeit schnell zu agieren, ohne viel zu nachzudenken, entstanden. Dabei verlor ich nie meine Fröhlichkeit und meinen unbedingten Willen, eine eigene Meinung zu vertreten.                                                      

Einigen Familien half ich bei der Ausreise aus der DDR. Für mich kam das nicht infrage, hatte ich doch Kinder im Heim betreut, die aus solchen Gründen den Eltern weggenommen wurden. Bis zum Fall der Mauer hatte ich ein ziemlich bewegtes Leben und danach war es erst recht nicht langweilig. Sechzig Prozent schwerbeschädigt, bauten wir drei Pensionen auf, die letzten im Harz und eine betreibe ich noch heute.   Habe durch wunderbare Begegnungen 10 Jahre lang einen Musikverlag mit gegründet und geführt und Songtexte geschrieben. Seit 2010 arbeite ich ehrenamtlich für International Children Help, Sitz Stadthagen, und habe für den Verein einige Veranstaltungen durchgeführt und zu deren Gunsten ein Album mit Plattenvertrag mit veröffentlicht. Durch den Präsidenten Dr. Dieter F. Kindermann, wurde ich motiviert ein Buch zu schreiben. Keine Biografie, nein, sondern etliche groteske, ironisch gemeinte und humoristische Geschichten mit dem jeweiligen politischen Hintergrund und deren psychische Bewältigung. So leite ich mit fast 70 Jahren eine Pension im Harzer Bodetal und schreibe an einem Buch.  Kümmere mich, soweit ich gebraucht werde, um meine sieben Enkelkinder, bin im Ortsrat und mache meistens spontane verrückte Dinge. Ich zähle mich zu den Sechzigern plus und betrachte die Jahre jetzt, als geschenkte Jahre. Bin eben in der best age Phase und habe immer noch Lust unbekannte Wege zu beschreiten. Liebe Herausforderungen und werde noch kein bisschen leise. 

 Enni Wedekind  (Christa Wedekind)